Altglas Recycling für eine schonende Umweltpolitik

Das Altglas-Recycling wird in Deutschland bereits seit den 1970er Jahren betrieben. Seit dieser Zeit wurden die deutschen Bundesbürger dazu angehalten, das sogenannte Hohlglas wie Flaschen, Glaskonserven oder Gläser getrennt von dem restlichen Haushaltsmüll zu sammeln. Seitdem das Duale System in Deutschland eingeführt wurde, konnte das Altglas schließlich auch flächendeckend eingesammelt und recycelt werden. Das Altglas-Recycling funktioniert dabei über spezielle Glas-Sammelcontainer, welche in Deutschland flächendeckend aufgestellt wurden. Mittlerweile sind es rund 300.000 Altglas-Sammelcontainer, welche in Deutschland für die Haushalte aufgestellt wurden. In einigen Städten und Gemeinden wird das Glas allerdings nicht über Sammelcontainer eingesammelt, sondern die Haushalte sammeln das Altglas und stellen es sortiert wie auch die anderen Müllcontainer zur Abholung bereit an den Straßenrand. Mit rund 97 Prozent beteiligen sich fast alle Haushalte in Deutschland am Altglas-Recycling. Damit das Altglas dem Recycling-System zugeführt werden kann, muss dieses vorsortiert werden.

Aus diesem Grund gibt es Altglas-Sammelcontainer für Weiß-, Grün- und Braunglas. Das ist notwendig, da Altglas unterschiedlicher Farbe auch unterschiedliche Bestandteile enthält. Grünes Altglas darf für die Wiederverwertung zum Beispiel deutlich höhere Fehlfarben enthalten als braunes oder weißes Glas, und im weißen Glas dürfen mit maximal 0,5 Prozent die wenigsten Anteile an Fehlfarben enthalten sein. Das Altglas wird nach dem Sammeln und Sortieren nochmals in eine Aufbereitungsanlage gegeben, in welcher die Fremdstoffe aussortiert werden. So kommt es oftmals vor, dass zum Beispiel Glühbirnen, Gläser und Flaschen aus Steingut oder auch Spiegel fälschlicherweise in die Altglas-Container eingeworfen werden. Nach dem Aussortieren wird das Altglas zerkleinert. Dabei werden auch Flaschen- und Dosenverschlüsse mithilfe eines speziellen Magnetschneiders abgeschnitten und aussortiert und ein Papiersauger sorgt dafür, dass Etiketten entfernt werden. Anschließend wird das zerkleinerte Altglas gesiebt und nochmals sortiert, sodass keine Fehlfarben mehr im Altglas vorhanden sind. Nach der Sortierung und Zerkleinerung wird das Altglas geschmolzen.

Dabei sind Temperaturen von 1.200 bis 1.500 Grad erforderlich. Das geschmolzene Altglas wird anschließend direkt in spezielle Formgebungsmaschinen gegossen, sodass aus dem Altglas neue Glasprodukte, wie Gläser und Flaschen gegossen werden. In Deutschland werden in jedem Jahr etwa zwei Millionen Tonnen Altglas gesammelt, um zu neuen Glasverpackungen wiederverwertet zu werden. Durch das Altglas-Recycling ist es möglich, das Glas zu 100 Prozent zu recyceln. Dadurch ist eine restlose Verwertung des gesammelten Altglases möglich. Zudem lässt sich Glas beliebig oft wiederverwerten, sodass auch recyceltes Glas immer wieder dem Recycling-Prozess zugeführt werden kann, ohne das mit Einbußen in der Qualität zu rechnen ist. Aufgrund des geschlossenen Verwertungskreislaufs besteht mittlerweile jede neu produzierte Glasverpackung zu mindestens 60 Prozent aus Altglas.